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Straße zwischen Userin und Useriner Mühle 

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Blick über die Gemeinde Userin ...
Blick über die Gemeinde Userin ...

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Useriner Mühle

Useriner Mühle mit seinen 50 Einwohnern (Stand 31.12.2016) liegt am südlichen Zipfel des Useriner Sees. 

Die Landstraße Nr. 25 führt hindurch und verbindet Useriner Mühle mit den anderen Ortsteilen Zwenzow, Userin und Lindenberg. Die Bus-Linien 670 und 679 der MVVG sorgen für eine Anbindung an die nächste größere Stadt Neustrelitz. 

Nach der wechselvollen Geschichte der letzten Jahre und mehreren erfolglosen Bemühungen um Sanierung und Nutzung der verbliebenden Mühlengebäude gibt es jetzt Hoffnung für das geschichtsträchtige Gelände. Im letzten Jahr wurde eine Gaststätte erbaut und eröffnet, und es gibt ein Nutzungskonzept als Ferienanlage mit Zeltplatz.

Lesen Sie Wissenswertes über die erste Besiedlung des Gebietes und die Geschichte der Mühle und der einzelnen Müller bis in die heutige Zeit im folgenden Abschnitt.

Entwicklungsgeschichte Useriner Mühle mit Buchenhorst

Der Ortsteil Useriner Mühle wurde bereits von Slawen besiedelt, die sich von Fischfang, Jagd und Viehweidewirtschaft ernährten.

Die deutschen Siedler, die die Gegend im 12. und 13. Jahrhundert bewohnten, legten Felder an und errichteten eine Mahlmühle. Die erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1346, als der Verkauf der Dörfer Wozeryn (später Userin), Quassow und Gor (heute nicht mehr existent) mit See und Mühle durch das Kloster Stolpe bestätigt wurde.

Die Geschichte der Mühle ist wechselhaft. Sie wurde von Kriegen und Bränden heimgesucht.

Ab 1630 sind die Namen der Müller fast lückenlos bekannt. Die jeweiligen Müller waren immer auch zu Diensten für das Amt Strelitz verpflichtet.

1729 wurde die Mühle abgerissen und neu aufgebaut. 1734 baute man die erste Schneidemühle; 1768 eine neue Mahlmühle. 1773 und 1843 wurde die Mahlmühle auch zu einer Ölmühle umgerüstet.

1851 erhält Buchenhorst seinen Namen. Diese Erbpachtstelle wurde 1852 als zu Userin gehörend erwähnt. 1892 gab es dort 12 Einwohner. 1895 wurde es vom Pächter Hans Reinhold des Gutes Klein Quassow zugepachtet und gehörte damit verwaltungsmäßig zu Klein Quassow und nicht mehr zum Amt Strelitz. 1897 wurde Buchenhorst als Vorwerk bezeichnet und zählte 13 Einwohner. Nach 1903 waren mehrere Forstaufseher nacheinander in Buchenhorst tätig.

1856 war die Mühle stark verschuldet und wurde von Friedrich Wilhelm Heinrich Schmidt übernommen, der sie in den 38 Jahren unter seiner Leitung erweiterte und modernisierte. So entstand 1870/71 ein Arbeiterwohnhaus am Ortsausgang nach Zwenzow, nachdem das alte Tagelöhnerhaus abgerissen wurde. 1873 wurde eine neue Schneidemühle, 1874 Scheune und Viehstall, 1881 eine massive Brücke über den Havel-Freilauf gebaut, und 1891 ging die erste Dampfmaschine der Mühle in Betrieb.

1887 zerstörte ein Brand Mühlen- und Wohngebäude; der Neuaufbau war 1888 abgeschlossen.

Durch den Bau der Eisenbahnlinie Neustrelitz-Mirow im Jahre 1891 ergaben sich neue Möglichkeiten für den Gütertransport. Mehl, Getreide und Holz konnten nun direkt vom Kahn in Waggons verladen werden. Dazu gab es seit 1891 auch einen Kran, der 1910 von einem neuen, elektrisch betriebenen abgelöst wurde. Für die Verladearbeiten wurde durch die Bahn die Havelbrücke verbreitert und ein zweites Gleis vom Bahnhof Groß Quassow bis über die Havelbrücke verlegt. Hierfür war der Ausbau der Havel im Jahre 1902 natürlich sehr wichtig. Es wurde ein Kanal unter Umgehung des Großen Labussees angelegt. Auf diesem wurden die offenen Kähne mit wenig Tiefgang von Ochsen, später Pferden getreidelt.

Heute läuft der Wasserweg vom Useriner See über den 1934/35 gebauten Kanal, die Zwenzower Schleuse und den Großen Labussee. Der sogenannte "Schmidt-Kanal" wurde 1972 zugeschüttet. Die beiden Müller zu dieser Zeit - Friedrich Schmidt jun. bewirtschaftete vorrangig die Schneidemühle, beschäftigte sich mit der Züchtung neuer Kartoffelsorten und hielt Schweine, und Hermann Schmidt sen., vorrangig verantwortlich für die Mahlmühle und außerdem Abgeordneter des Landtages des Freistaates Mecklenburg-Strelitz - setzten sich noch für weitere Neuerungen ein. Es entstanden verschiedene Bauten für die Landwirtschaft (Scheune, Stallgebäude), Arbeiterwohnhäuser zwischen 1904 und 1908, eine erste elektrische Anlage bereits 1905, eine Wasserleitung (1906), eine Lokomobile wurde 1909 und ein neuer elektrischer Kran 1910 angeschafft, und ein 1000-Tonnen-Speicher 1911 gebaut.

In das Jahr 1913 fällt der Bau eines Gatters für die Schneidemühle, die Chaussee nach Neustrelitz wurde 1922 fertiggestellt und in 1928 wurde eine automatische 30-Tonnen-Mahlmühle gebaut. 1932 wurde ein 5-Tonnen-Kran angeschafft, weiterhin zwei Lagerschuppen für Holz und ein Hobelwerk gebaut.

Mit Bau des Kanals erlebte die Holzflößerei einen Aufschwung und damit auch die Holzverarbeitung auf der Mühle. 1934 wurde daher ein neues Sägewerk mit zwei automatischen Gattern gebaut, außerdem eine 300-PS-Maschine zum Antrieb der Mahl- und Schneidemühle angeschafft. 1938 wurden drei Arbeiterwohnhäuser auf der Hasenheide und eines am See gebaut. 1939 wurde das weithin sichtbare Silo gebaut, welches bis zu 1500 Tonnen faßte. Der Mehlspeicher wurde aufgestockt und eine Getreidetrocknungsanlage installiert. 1942 entstand ein Aufenthaltsraum für die Belegschaft.

1945 brannte der im Jahre 1911 gebaute Speicher ab und wurde erst 1950 wieder aufgebaut. Nach 1950 wurde der Mühlenkomplex durch den Staat verwaltet - die Schneidemühle durch den VEB Vereinigtes Sägewerk Drewesmühlen betrieben und die Landwirtschaft bis zur Gründung der LPG vom Örtlichen Landwirtschaftsbetrieb Groß Quassow übernommen.

1953 wurde der Mahlbetrieb eingestellt und die Mühlengebäude für die Lagerung elektronischer Geräte durch die GHG Technik Neustrelitz genutzt. Speicher und Silo nutzte bis 1990 der VEB Getreidewirtschaft Neustrelitz zur Lagerung und Trocknung von Getreide.

1990 wurde Useriner Mühle von den Schmidt-Erben übernommen und 1995 verkauft. Damit nahm die wechselvolle Geschichte der Useriner Mühle ihren weiteren Lauf. Alle Bemühungen um eine Sanierung und Nutzung blieben ohne Erfolg. Die lange leer stehenden Gebäude verfielen immer mehr und wurden zum Schandfleck der Gemeinde.

 

 

Amt Neustrelitz-Land | Gemeinde Userin | Marienstraße 5 | 17235 Neustrelitz | Tel.: (0 39 81) 45 75-0 | info@userin.de

Ortsteile: Userin | Groß Quassow | Zwenzow | Voßwinkel | Useriner Mühle | Lindenberg
Seen:
Useriner See | Woblitzsee | Großer Labussee - & - Berge: Bauernberg (86,5m) | Glockenberg (78,7m)